Arnika
(Arnica Montana Flower Extract)
Arnika ist eine der wirkungsvollsten Heilpflanzen bei Sportverletzungen. Sie hat entzündungshemmende, antibakterielle und schmerzstillende Eigenschaften. Kosmetisch fördert Arnika die Durchblutung der Haut.
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Verwendete Pflanzenteile und ihre Wirkstoffe für z.B. eine Arnika Salbe bei Entzündungen
Die Arnika ist eine krautige Pflanze mit sonnengelben Blüten, die mit einer Wuchshöhe von 20-50 cm in den Gebirgen Mitteleuropas von den Pyrenäen bis zum Balkan in Höhen bis zu 2.500 Metern wächst.
Für die Isolierung der wertvollen entzündungshemmenden, schmerzlindernden, antimikrobiellen und abschwellenden Inhaltstoffe der Arnikapflanzen werden hauptsächlich die Blüten verwendet.
Die Blüten der Arnika enthalten vor allem Sesquiterpenlactone (Helenaline und Dihydrohelenaline), Flavonoide und ätherisches Öl.
Sesquiterpenlactone sind natürliche Terpenderivate und halten in der Natur durch den bitteren Geschmack die natürlichen Fraßfeinde ab, die Pflanzen zu fressen. Gleichzeitig bieten sie einen Schutz gegen Mikroorganismen, die die Pflanzen schädigen können. Sesquiterpenlactone kommen hauptsächlich in Pflanzen vor, die der Familie der Korbblütler angehören und besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, die in Arnica Cremes und Arnikasalbe ihre antientzündliche Wirkung entfalten können.
Flavonoide sind natürliche Pflanzeninhaltsstoffe. Sie sind unter anderem für die Farben der Pflanze, für den Geschmack, die oxidative Stabilität und als Schutz vor Krankheiten wichtig. Die Haut kann von ihren antioxidativen Eigenschaften profitieren, da sie dadurch vor schädlichen Umwelteinflüssen und vor oxidativem Stress geschützt wird.
Das ätherische Öl der Arnikablüte enthält als Bestandteil überwiegend Thymol.
Ätherische Öle kommen in Pflanzen vor, um z.B. Bestäuber anzulocken oder aber auch um Schädlinge fernzuhalten bzw. gegen Krankheiten zu schützen, die z.B. durch Pilze und Bakterien verursacht werden können. Die Wirkung der ätherischen Öle auf den Menschen sind vielfältig und werden je nach Bedarf zur Entspannung, Erfrischung, Anregung, Konzentrationssteigerung, Belebung oder Lösen von Krämpfen eingesetzt. Ätherische Öle lösen Emotionen aus und können dadurch aktiv zur Steigerung von guter Laune beitragen.
Gewinnung der Wirkstoffe für eine optimale Arnika Wirkung
Die wertvollen Inhaltsstoffe der Arnikapflanze können entweder über einen alkoholischen Auszug isoliert werden, was als Tinktur bezeichnet wird, oder über einen Ölauszug mit einem hochwertigen Öl. Beim alkoholischen Auszug werden die getrockneten Arnikablüten in Alkohol gegeben und diese ca. 2-3 Wochen im Dunkeln ziehen gelassen. Während dieser Zeit können sich die Wirkstoffe aus der Blüte lösen und befinden sich danach im Alkohol. Diese Alkohol-Wirkstoffmischung kann nun als Tinktur verwendet werden. Beim Ölauszug hingegen werden getrocknete Blüten und ein hochwertiges Öl zusammen und für ca. 2-3 Wochen im Dunkeln gelagert. Während dieser Zeit gehen die ätherischen Öle und alle fettlöslichen Wirkstoffe in das Öl über.
Je nach Vorgehensweise bei der Herstellung von Kosmetikprodukten können Tinkturen oder Ölauszüge verwendet werden. In den Produkten von Dr. Ehrlichs Gesundkatalog werden überwiegend Ölauszüge in Sojaöl verwendet. Sojaöl ist nicht nur eine hervorragende Grundlage für einen Ölauszug, sondern ist ebenfalls ein wertvoller Wirkstoff in der Kosmetik. Die Eigenschaften des Sojaöls sind feuchtigkeitsbindend und rückfettend, was die Haut glatt und geschmeidig werden lässt und dadurch Alterserscheinungen vorbeugen kann.
Entzündungshemmende Wirkstoffe der Arnika
Für die entzündungshemmende, wie auch die schmerzlindernde und abschwellende Wirkung der Arnikapflanze sind hauptsächlich die enthaltenen Sesquiterpenlactone verantwortlich. Diese Eigenschaften sind wohltuend in einer Arnika Salbe, die auf die Haut aufgetragen wird und dort ihre volle Wirkung bei stumpfen Verletzungen, wie Prellungen, Bluterguss, sowie bei rheumatischen Gelenkschmerzen und Arthrose entfalten kann.
Anwendung und Wirkung der Arnika Salbe bei Gelenkschmerzen
Schon im Mittelalter finden sich erste schriftliche Erwähnungen von Arnika. In jüngerer Zeit erfreut sich Arnika wieder großer Beliebtheit als Heilpflanze, in erster Linie in Salben, Cremes und Tinkturen, die äußerlich angewendet werden. In der Homöopathie gehört Arnika zu den klassischen Mitteln. Arnika-Globuli werden z. B. bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Insektenstichen oder Verletzungen eingesetzt. Hildegard von Bingen hat die Arnica montana L. erstmals als Heilpflanze erwähnt. Ab dem 18. Jahrhundert wurden die Wirkstoffe der Arnika bei Beschwerden und Krankheiten eingesetzt, um Prellungen, Blutergüsse, Quetschungen, Verstauchungen, allgemeine Verletzungen, Krampfadern, Venenentzündungen, Gicht, Rheuma und rheumatische Muskel- und Gelenkschmerzen zu behandeln. Durch ihre schmerzlindernden, entzündungshemmenden und abschwellenden Eigenschaften kann eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. Auch bei Ödemen (Ansammlung von Gewebeflüssigkeit) nach z.B. einem Knochenbruch kann durch die abschwellende Eigenschaft der Arnika-Wirkstoffe die schmerzhafte Schwellung abgemildert werden. Die Inhaltsstoffe der Arnica helfen ebenfalls, dass sich verletztes Gewebe schnell wieder regenerieren kann.
Die durchblutungsfördernden und wundheilenden Eigenschaften der Arnika sind auch bei akuten Gelenkentzündungen und Venenerkrankungen hilfreich.
Arnika Creme bei Prellungen und Bluterguss
Prellungen verursachen Schwellungen im betroffenen Gewebe. Die Wirkstoffe der Arnika helfen, diese Schwellung zu mindern und den Schmerz dadurch zu lindern.
Beim Bluterguss, wenn Blut durch Verletzungen in ein Gewebe eingedrungen ist, unterstützt die Arnika Salbe eine rasche Auflösung des Blutergusses. Dadurch werden auch die unangenehmen Begleiterscheinungen, wie Druckempfindlichkeit und unschöne Optik, rasch beseitigt.
Es ist nur eine äußerliche Behandlung möglich, da die Arnika Inhaltsstoffe zu Vergiftungserscheinungen führen. Eine innerliche Anwendung ist nur in Form von hochverdünnten Arnica Globuli, z.B. D6, D12 oder D30 möglich. Dies wird häufig bei den vielen Stürzen von Kleinkindern benutzt, um durch die Gabe der Globuli einen Bluterguss zu verhindern oder die Abheilung eines Blutergusses zu beschleunigen.
Anwendung der Arnika Salbe
Besonders gefragt sind die Wirkstoffe der Arnika in Form von Arnika Creme, Arnika Salbe oder Arnika Gel:
- Bei Sportlern gegen Muskelverspannungen und Muskelbeschwerden sowie bei der Pflege von Sportverletzungen.
- Bei Menschen mit Gelenkbeschwerden, wie z.B. Rheuma und Arthrose und rheumatische Muskel- und Gelenkschmerzen für ein gesteigertes Wohlbefinden.
- Für Kosmetikprodukte wird Arnica eingesetzt, um die Durchblutung der Haut anzuregen und somit die Haut frischer aussehen zu lassen.
Wann darf Arnika nicht angewendet werden?
An offenen Wunden und bei einer Allergie gegen Korbblütler darf keine Arnikasalbe angewendet werden.